- Gruša
- Gruša['gruʃa], Jiří, tschechischer Schriftsteller, * Pardubitz 10. 11. 1938; schrieb bilderreiche Verse über die Bedeutung der Vergangenheit für den Einzelnen und die Gesellschaft, später hauptsächlich Prosa; übersetzte u. a. F. Kafka, P. Celan und R. M. Rilke; erhielt 1969 Publikationsverbot, 1977 Mitbegründer und -unterzeichner der Charta 77, 1978 im Gefängnis, verließ 1980 die Tschechoslowakei (Aberkennung der Staatsbürgerschaft), lebte seitdem in der BRD. Gruša war 1990-92 Botschafter der Tschechoslowakei, 1993 der Tschechischen Republik in Deutschland sowie 1997-98 Minister für Bildung, Jugend und Sport seines Landes; 1998 wurde er Botschafter der Tschechischen Republik in Österreich.Werke: Romane: Mimner aneb Hra na smrd'ocha (Rom 1972; deutsch Mimner oder Das Tier der Trauer); Dotazník aneb Modlitba za jedno město a přítele (Toronto 1978; deutsch Der 16. Fragebogen); Franz Kafka aus Prag (deutsch 1983); Janinka (deutsch 1984).Lyrik: Torna (1962); Cvičení mučení (1969); Der Babylonwald. Gedichte (1988; (deutsch 1991); Wandersteine (deutsch 1994).
Universal-Lexikon. 2012.